Costantino Ciervo
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Oniscus Murarius, 1994

Costantino Ciervo und Ottomar Kiefer
Temporäre Installation im Keller der Kunst-Werke Berlin
(KW Institute for Contemporary Art – KUNST-WERKE BERLIN e. V.)
Interaktive Installation, PVC-Rohre, Krokodilklammern, Draht, Kabel, Computer, Relais, Software, Mikrofone, Lautsprecher, Glühbirnen, digitale Aufzeichnungsgeräte,
Maße variabel

Einfache Kunststoffrohre für den Sanitärbedarf sind in einem geschlossenen System zusammengefügt, das den Raum in einer durchgehenden Schleife durchzieht. Abzweige führen zur Decke, zum Boden und den seitlichen Wänden. In dem verzweigten Röhrensystem sind 20 Lautsprecher versteckt angebracht. Zudem sind die Kellerräume mit 15 Mikrofonen mit roten Kontrolllampen bestückt, die an Plastikröhren befestigt sind. Fünf weitere Mikrofone sind im Außenraum, auf dem Hinterhof der KW verteilt. Links und rechts von der Rohrschleife dienen 26 Drahtbahnen, die an der Kellerdecke entlanglaufen, zur Steuerung des elektronischen Systems. Zwanzig digitale Aufzeichnungsgeräte sind durch Krokodilklammern an die "nackten" Drähte angeschlossen.

Die Installation ist interaktiv, d.h. sobald ein Besucher die Räume betritt, wird er selbst Teil des Werkes. Seine Geräusche, Mitteilungen und Äußerungen werden durch die Mikrofone aufgenommen und digital aufgezeichnet. Mit max. vier Minuten Zeitverzögerung werden die aufgenommenen Geräusche durch die Lautsprecher in den Röhren wiedergegeben. Jedoch sind nicht alle Mikrofone zu jedem Zeitpunkt aufnahmebereit. Welches Mikrofon gerade aufnimmt, kann der Besucher an dem Aufleuchten des Rotlichtes erkennen. Der zentrale Steuercomputer entscheidet, wann und welche Mikrofone aufnehmen und wann und welche Lautsprecher wiedergeben. Das steuernde Computerprogramm basiert auf statistischen und logischen Parametern, die die Unvorhersehbarkeit des Standpunktes der oder des Anwesenden im Raum berücksichtigen.