REPLACEABLY, 2005 * 
          Detail
          Kinetische Fotoinstallation 
          Digitalbelichtung auf Fotopapier, Plexiglas, Elektronik, Stahl, Aluminium, 
          Sand
          Maße: 180 x 280 x 22,5 cm
          
        Costantino Ciervo 
          lässt uns einen Blick auf den Strand von Rantum und in die Zukunft 
          werfen. Das Objekt "Replaceably" zeigt auf zwei großformatigen 
          Fotomontagen eine 'schöne', junge Frau und einen 'schönen', 
          jungen Mann, die sich im Endstadium der Verpuppung und Versteinerung 
          befinden, wobei der mythologische Stein ganz gegenwärtig durch 
          einen Überzug aus Kunststoff ersetzt wird. Die abschließende 
          Metamorphose steht ihnen bevor, wird mit ihnen im Augenblick vollzogen. 
          Sie scheinen sich damit abgefunden zu haben, in den irreversiblen Zustand 
          überzugehen. Zwischen beiden Portraits schwingt ein Pendel, dass 
          uns anzeigt, die Zeit ist abgelaufen. Der Sand der Sanduhr ist im unteren 
          Behälter angekommen. Es fließt nichts nach. Das Foucaultsche 
          Pendel beweist die Rotation der Erde, die Bewegung der Welt, die untrennbar 
          an das Verrinnen der Zeit gekoppelt ist. Den Verursacher der 'Versteinerung' 
          lässt Costantino Ciervo zwar im Dunkeln, wenn man sich aber seiner 
          mythologischen Bezüge vergewissert, bleibt eine mögliche Interpretation. 
          Wir selbst sind die Verursacher. Hinter dem maskenhaften Angesicht der 
          Medusa versteckt, sind wir es, die zu fürchten sind, und jeder 
          muss versteinern, den unser Blick ungeschützt trifft. Als Perseus 
          der Medusa, der einzig Sterblichen unter den Gorgonen, den Kopf abschlug, 
          entsprang ihr unter anderem das Ross Pegasos. Ein letzter Trost in einer 
          strahlenden Zukunft, einer schönen, neuen Welt: post mortem.
          (Olaf Müller, Ausstellungskatalog "Costantino Ciervo, wahr 
          und falsch", Sylt 2005, S. 8)
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